Hanno Solbrig • 27. Juli 2025

Digitalisierung vs. digitale Transformation

„Wir müssen digitaler werden!“ – ein Satz, den man in vielen Unternehmen hört. Doch was genau ist damit gemeint? Geht es darum, Papierprozesse durch Software zu ersetzen? Oder steckt mehr dahinter?


Begriffe wie Digitalisierung und digitale Transformation werden oft gleichgesetzt, dabei beschreiben sie zwei grundverschiedene Ebenen. Wer die Unterscheidung versteht, erkennt auch, warum manche Digitalprojekte ins Leere laufen, während andere echten Wandel bewirken.


In diesem Beitrag werfen wir einen klaren Blick auf beide Begriffe, zeigen Beispiele und erklären, was sie für die Zukunft von Unternehmen bedeuten können.


1. Was bedeutet Digitalisierung?

Digitalisierung beschreibt den Übergang von analogen zu digitalen Prozessen. Konkret heißt das zum Beispiel:

  • Papierformulare werden durch Online-Formulare ersetzt
  • Daten werden nicht mehr in Aktenordnern, sondern in Excel oder Datenbanken gepflegt
  • Meetings finden nicht mehr nur vor Ort, sondern auch via Teams oder Zoom statt


➡️ Fokus: Bestehende analoge Prozesse werden digital abgebildet.

➡️ Ziel: Effizienzsteigerung, Zeitersparnis, Kostensenkung.


💡 Beispiel: Ein Unternehmen nutzt ein digitales Formular anstelle eines handschriftlichen Zettels. Das ist Digitalisierung.


2. Was ist digitale Transformation?

Digitale Transformation geht deutlich weiter:

Sie bezeichnet einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie ein Unternehmen denkt, arbeitet und Wert schafft, angestoßen und ermöglicht durch digitale Technologien.


Es geht also nicht nur darum, bestehende Prozesse zu digitalisieren, sondern sie neu zu denken:

  • Welche Bedürfnisse haben Kunden heute wirklich?
  • Welche Geschäftsmodelle entstehen durch neue digitale Möglichkeiten?
  • Wie verändern sich Rollen, Zusammenarbeit und Entscheidungswege?


➡️ Fokus: Strategische Neuausrichtung, kultureller Wandel, Innovationsfähigkeit.

➡️ Ziel: Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsvorteil durch neue Denk- und Arbeitsweisen.


💡 Beispiel: Ein Unternehmen entwickelt eine digitale Plattform, auf der Kunden Produkte konfigurieren, finanzieren, kaufen und gleichzeitig einen digitalen After-Sales-Service nutzen. Das verändert nicht nur den Prozess, sondern das gesamte Geschäftsmodell.


3. Warum die Unterscheidung wichtig ist

Wer Digitalisierung mit digitaler Transformation verwechselt, läuft Gefahr, nur Symptome zu behandeln:

  • Prozesse werden zwar digitaler, aber nicht besser.
  • Technologie wird eingeführt, ohne Kultur und Organisation mitzunehmen.
  • Investitionen bleiben wirkungslos, weil die strategische Basis fehlt.


➡️ Digitalisierung ist ein Werkzeug.

➡️ Transformation ist ein Zielbild.


Nur wer beide Ebenen klar trennt und sinnvoll verknüpft, kann Digitalprojekte so aufsetzen, dass sie wirklich Veränderung bringen.


4. Fazit: Digitalisierung ist der Anfang – Transformation das Ziel

Digitalisierung ohne Transformation ist wie ein neues Auto mit altem Navigationsgerät.

Wer heute wettbewerbsfähig bleiben will, muss mehr tun, als analoge Prozesse zu digitalisieren. Es geht darum, neue Wege zu denken, Organisationen neu auszurichten und echten Mehrwert zu schaffen. Für Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen selbst.


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